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Als Krebspatient die Behandlung mitbestimmen - so kann es gelingen

Krebspatienten wollen mehr Mitsprache

Mindestens die Hälfte der Krebserkrankten würde gern stärker von ihrem behandelnden Arzt oder der Ärztin einbezogen werden, wenn es um Entscheidungen zu Diagnoseverfahren oder Behandlungen geht.

 

In der Praxis sieht es häufig anders aus.

 

"Noch immer gibt es Barrieren auf Seiten der Patientinnen und Patienten sowie Mythen auf Seiten der Behandelnden, die verhindern, dass auf Augenhöhe gemeinsam verantwortete Entscheidungen getroffen werden", sagt Psychoonkologin Prof. Dr. Isabelle Scholl auf dem 1. Hamburger Patient:innenkongress Krebsmedizin 2023 am Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf.

 

• So fühlen sich die Patientinnen und Patienten teilweise "gedrängt", sich angepasst an sozial erwartete Rollen
  zu verhalten. Sie befürchten zudem, als "schwierig" zu gelten, sollten sie zu häufig nachfragen.

 

• Internet-Recherchen zur eigenen Erkrankung würden verschwiegen - aus Sorge, nicht ernst genommen zu
  werden.

 

• Bei der Ärzteschaft herrsche oft der Irrglaube, sie würde ihre Patientinnen und Patienten ausreichend
  informieren, oder diese wollten oder könnten sich nicht beteiligen. Zudem bräuchte die gemeinsame
  Entscheidungsfindung zu viel Zeit.   

 

Krebs braucht Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten

Ein Psychoonkologe begrüßt den Krebspatienten mit Handschlag
Vertrauen ist eine wichtige Basis im Arzt-Patienten-Verhältnis

Ein relativ neuer Ansatz in der Medizin ist das Shared Decision Making (SDM), zu deutsch:

Gemeinsamer Entscheidungsfindung.  

 

Das bedeutet: Arzt und Patienten kommunizieren gleichberechtigt miteinander und handeln aktiv.

 

Gemeinsam legen sie zum Beispiel eine Therapie fest und verantworten diese zusammen.  

Laut Studien zeigt SDM positive Wirkungen

 

• Die Patientinnen und Patienten gewinnen wieder Vertrauen in die eigenen Entscheidungen und erhalten
  dadurch wieder ein Stück mehr Kontrolle über das eigene Leben zurück. 

 

• Komplikationen im Krankheitsverlauf sind seltener. So waren Krebspatienten, deren Behandelt sich mit SDM
  auskannten, weniger depressiv und ängstlich. 

 

• Eine gelungene Arzt-Patienten-Kommunikation wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus: Ist der Dialog
  vertrauensvoll, halten sich Patienten doppelt so oft an an die Empfehlungen ihres Arztes und zeigen eine
  größere Therapietreue

Krebspatienten Mut machen

Was ist nötig, um SDM, also die gemeinsame Entscheidungsfindung von Arzt und Patient, im medizinischen Alltag noch stärker umzusetzen? 

 

• Krebspatienten brauchen mehr Informationen, aber auch Ermutigung und Ansprache, zum sich einzubringen.
  Prof. Scholl dazu: "Es hilft, sich vor dem nächsten Arztgespräch alle wichtigen Fragen und Wünsche
  aufzuschreiben und sie in Ruhe vorzutragen."

 

Und: "Manchmal nutzen wir auch eine Psychoonkologie-Sitzung, um solche Gespräche vorzubereiten."  

 

• Nicht zu vergessen: Ärztinnen und Ärzte können sich in Shared Decision Making schulen lassen. Noch immer
  nehmen zu wenige Mediziner die Trainingsmaßnahmen wahr. Auch an Klinken ist SDM noch keine Routine. 

 

Das Fazit kann also nur sein:

Ärzte und Patienten kommunizieren als Team - damit der Krebs nicht das letzte Wort hat! 

Wollen Sie auch stärker mitbestimmen - sind aber noch unsicher?

• Sie haben den Wunsch nach mehr Informationen und Mitsprache, wenn es um ihre Krebsbehandlung geht -
  sind aber noch unsicher, wie Sie Ihren behandelnden Arzt oder die Ärztin darauf ansprechen sollen?

 

• Es stehen wichtige Therapie-Entscheidungen an, die Sie treffen sollen - aber Sie trauen sich nicht, den Arzt zu
  bitten, Ihnen nochmal alles genau zu erklären?

 

• Sie mögen den Ärzten nicht zu viele Fragen stellen, weil die ohnehin so wenig Zeit haben?  

 

• Sie sind mit einer Therapie-Entscheidung der Ärzte nicht einverstanden, befürchten aber, sich gegen deren
  Argumente nicht durchsetzen zu können - und bleiben am Ende lieber stumm? 

 

• Sie sind nicht sicher, welche Fragen Sie genau stellen sollten, fühlen sich überfordert mit dem ganzen Thema?

 

• Sie haben Sorge, alles Wichtige im Arztgespräch falsch zu verstehen, oder es vor Aufregung zu vergessen?

 

• Sie befürchten, das "Fachchinesisch" der Ärzte nicht zu verstehen? 

 

• Sie sind nach den Arztgesprächen immer fix und fertig?  

 

 

Als Psychoonkologin stehe ich an Ihrer Seite und unterstütze Sie gern dabei, die für Sie wichtigen Gespräche mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vor- und auch nachzubereiten. 

 

Gemeinsam erarbeiten wir die für Sie wichtigen Fragen, damit Sie immer genau im Bilde sind, wenn es um Ihre Krebsbehandlung sind.

 

Wir finden heraus, an welchem Punkt Ihrer Behandlung Sie sich noch mehr Informationen und Mitsprache wünschen, und stärken Sie für die Gespräche mit den Medizinern.

 

Selbstverständlich gilt mein Angebot auch für Ihre Angehörigen, die oftmals sehr belastet sind, weil sie sich "in zweiter Reihe" von den Ärzten über die Situation des Krebserkrankten nicht ausreichend informiert fühlen - obwohl sich die Erkrankten dies wünschen würden. 

 

Wenn Sie in ein einem persönlichen Gespräch in meiner Praxis oder in einer Online-Sitzung meine Unterstützung wünschen, nehmen Sie gern hier Kontakt zu mir auf. Ich freue mich auf Sie! 

 

Herzlichst

Rena Beeg 

 

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